Das alte St. Josefshaus – von Schwester Verena Kiwitz

Seit Jahren war der Bau eines Gemeindehauses unter der Bewirtschaftung von Ordensschwestern Anliegen der Pfarrer der Gemeinde St. Peter u. Paul in Brochterbeck. Pfarrer Josef Wortmann konnte diesen Plan verwirklichen. 1949 fand die Grundsteinlegung auf einem Kirchengemeindegrundstück an der Moorstraße statt. Nach den Plänen des Architekten Clemens Freude entstand ein geräumiger Natursteinbau. Finanziert wurde dieses Haus im Wesentlichen durch Spenden und freiwillige Arbeitsleistungen. Landwirte und Waldbesitzer spendeten z. B. Holz, der sogenannte “Milchpfennig” wurde von den Bauern auf das Baukonto überwiesen, und die Handwerker arbeiteten zum Selbstkostenpreis. Bei der Einweihung am 16. Mai 1954 wurde das Haus unter den Schutz des heiligen Josef gestellt. Zugleich zogen die ersten drei Schwestern ein: Sr. Luca Elvering, Sr. Franziska Regis Speckbrock und Sr. Amata Laarmann.

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Einholen der Schwestern von der Dorfgrenze von Pfarrer Wortmann und Kaplan Holtkamp. Mit Zylinder Bürgermeister Klausmeier und Theodor Schulte-Brochterbeck (1. Reihe).

Am 1. Juni 1954 wurde der Kindergarten eröffnet. Die beiden Räume im Erdgeschoss des Hauses wurden gleich zu Anfang von 64 Kindern besucht. Die übrigen Räume in dieser Etage dienten als Handarbeitsschule, Jugendräume und zeitweise als Schulklassen. Im gleichen Monat bezog ein Dauergast ein Zimmer in der 1. Etage, in der auch der Wohnbereich der Schwestern liegt und auf der sich das “Herzstück” des Hauses, die Kapelle, befindet. Im Dachgeschoss befand sich der Pfarrsaal, der bis 1970, der Fertigstellung des Pfarrheimes St. Peter u. Paul, allen größeren Veranstaltungen der Gemeinde sowie Einkehrtagen, Schulendtagen und Ferienfreizeiten diente.

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Im Garten des St. Josefshauses entstand ein neuer Kindergarten, der am 1 2.10.1969 von Pfarrer Bernhard Kösters eingeweiht wurde. In die nun leerstehenden Räume zog, bis zu deren Schließung 1972, die Handarbeitsschule ein. Danach wurden alle leerstehenden Räume sowie der Saal in Gästezimmer umgebaut. Ferner wurden zwei Gemeinschaftsräume eingerichtet, einer im Erdgeschoss, der andere im Dachgeschoss. Jährlich verbrachten nun 150 – 200 ältere Menschen und Gruppen behinderter Personen ihren Urlaub im St. Josefshaus. Die Zahl der Dauergäste stieg ständig. Bewohner, die der Pflege bedurften, wurden von ambulanten Pflegediensten betreut.

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Schwester Amata vor dem neuen Eingang mit Agnes Voß und Anne Pott.

Durch ständige Modernisierung wurde die Wohnqualität des Hauses verbessert, besonders durch den 1991 unter Leitung des Architekten Herbert Mersch angebauten Personenaufzug und Renovierungsmaßnahmen im Parterre des Gebäudes. Mit den Angeboten: Urlaub für Senioren, Kurzzeitbetreuung und altersgerechtes Wohnen (Leben in vertrauter Umgebung und familienähnlicher Atmosphäre) lädt das St. Josefshaus der Kath. Kirchengemeinde St. Peter u. Paul in Brochterbeck ältere Menschen ein.

Quelle: Katholische Kirchengemeinde Heilig Kreuz, Ibbenbüren

Das St. Josefshaus heute